
(Translated in German)
By Isabella Gray
Women’s history, along with our rights and stigma over our health/menstrual cycles, is a long and often heartbreaking tale. It is no different when speaking specifically of Germany. Before the nineteenth century, women were confined to the home with roles centering around marriage and motherhood. Christianity had a large effect on this, and in addition to fitting into a specific mold, women had next to no individuality, assets, and choices entirely controlled by their male relatives. Following in a similar vein, menstruation was highly stigmatized and rarely spoken of. In some area,s women were even isolated during their cycles.
The late nineteenth century saw the rise of industrialization, and feminist movements rose along with it as many joined the workforce. Powerful women such as Louise Otto-Peters began to advocate for women’s equality. Otto-Peters founded the Allgemeiner Deutscher Frauenverein and brought the feminist movement into the light. Although there was still a large stigma around menstruation, gynecology was developed during this time and women’s health began to be studied. The early twentieth century brought more developments in women’s rights and women’s health, most notably earning women the right to vote. Also around this time, the first commercially available menstrual pads were introduced, along with the first scientific studies into menstruation a decade or so later.
However, much of this positive progress was undone under the reign of the Nazis as women were expected to maintain a traditional role. After the war, the divided halves of Germany saw different developments in the feminism sector. In West Germany, women were still heavily restricted, as they were expected to help rebuild the country by remaining homemakers and mothers. A feminist movement arose in the 1950s and 60s that saw significant results, earning an amendment in the civil code that gave women far more freedom. In East Germany, under a communist system, gender equality was widespread as women in Germany were encouraged to participate in all that men were, and were also provided with state-funded resources for childcare/rearing. Women’s health was also given more attention in the East. In the late 1900s, menstruation became less taboo as women fought for their rights. Today, although there are still challenges to women’s rights, immense progress has been made, and while in certain areas menstruation is still taboo it is more openly discussed than it ever has been.
Eine kurze Geschichte der Weiblichkeit und Menstruation in Deutschland
Von Isabella Gray
Die Geschichte der Frauen – ebenso wie unserer Rechte und dem Stigma rund um unsere Gesundheit und Menstruationszyklen – ist lang und oft von Schmerz geprägt. Das gilt auch speziell für Deutschland. Vor dem 19. Jahrhundert waren Frauen auf das häusliche Leben beschränkt, ihre Rolle drehte sich fast ausschließlich um Ehe und Mutterschaft. Das Christentum hatte großen Einfluss auf diese Vorstellungen; Frauen mussten einem bestimmten Rollenbild entsprechen, besaßen kaum Individualität oder Eigentum, und ihre Entscheidungen wurden weitgehend von männlichen Verwandten getroffen. In diesem Zusammenhang war auch Menstruation stark stigmatisiert und wurde kaum je thematisiert. In manchen Regionen wurden menstruierende Frauen sogar isoliert.
Mit dem Aufkommen der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert wuchs auch die feministische Bewegung, da immer mehr Frauen ins Berufsleben einstiegen. Starke Persönlichkeiten wie Louise Otto-Peters begannen, sich für die Gleichstellung der Frau einzusetzen. Otto-Peters gründete den Allgemeinen Deutschen Frauenverein und trug maßgeblich dazu bei, die Frauenbewegung in die Öffentlichkeit zu bringen. Obwohl die Menstruation weiterhin stark tabuisiert blieb, entwickelte sich in dieser Zeit die Gynäkologie, und das Thema Frauengesundheit fand erstmals wissenschaftliche Beachtung.
Im frühen 20. Jahrhundert kam es zu weiteren Fortschritten in Bezug auf Frauenrechte und Frauengesundheit – darunter das wohl bedeutendste Ereignis: das Frauenwahlrecht. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch die ersten kommerziell erhältlichen Menstruationsbinden eingeführt, und in den darauffolgenden Jahrzehnten entstanden erste wissenschaftliche Studien zur Menstruation.
Ein Großteil dieses Fortschritts wurde jedoch während der NS-Zeit zunichtegemacht, da Frauen erneut in traditionelle Rollen gedrängt wurden. Nach dem Krieg entwickelten sich die beiden deutschen Staaten unterschiedlich in Bezug auf den Feminismus: In Westdeutschland waren Frauen weiterhin stark eingeschränkt – sie sollten beim Wiederaufbau des Landes in ihrer Rolle als Hausfrauen und Mütter verbleiben. In den 1950er- und 60er-Jahren entstand eine feministische Bewegung, die wichtige Erfolge erzielte, etwa eine Reform des Bürgerlichen Gesetzbuches, die Frauen deutlich mehr Freiheit einräumte. In Ostdeutschland hingegen, unter dem kommunistischen System, war Gleichstellung stärker verbreitet: Frauen wurden aktiv zur Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben ermutigt und erhielten staatlich finanzierte Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Auch Frauengesundheit wurde dort intensiver thematisiert.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde Menstruation zunehmend enttabuisiert, da Frauen weiter für ihre Rechte kämpften. Heute bestehen zwar weiterhin Herausforderungen im Bereich der Frauenrechte, doch es wurden enorme Fortschritte erzielt. Und obwohl Menstruation in manchen Bereichen noch immer ein Tabuthema ist, wird sie inzwischen offener diskutiert als je zuvor.